Tinnitus

Was ist Tinnitus?

Patienten mit Tinnitus hören ein Geräusch – etwa ein Summen, Pfeifen, Rauschen – , das in den allermeisten Fällen keine lokalisierbare Quelle hat, also objektiv nicht existiert. Es kann immer oder zeitweise da sein, auf einem oder beiden Ohren. Viele kommen leidlich oder gut damit zurecht, manche leiden jedoch sehr darunter.
Entstehung von Tinnitus: Zu den wichtigsten körperlichen Erkankungen, die mit Tinnitus einhergehen, gehören Ohrerkrankungen. Häufig ist jedoch kein eindeutiger Auslöser feststellbar (idiopathischer Tinnitus). Aber auch im Falle von Lärmschäden zum Beispiel ist nicht klar, warum es bei der Minderzahl der Betroffenen zu Tinnitus kommt. Letztlich sind für die Entstehung von Tinnitus offenbar komplexe Vernetzungen zwischen Gehör und Gehirn ausschlaggebend.

Diagnose:

Bei einem akuten Ohrgeräusch ist der Hals-Nasen-Ohrenarzt in der Regel erster Ansprechpartner. Bei Bedarf werden die Ohren, das Gehör und weitere Organe genauer untersucht. Ärzte unterscheiden zwischen akutem und chronischem Tinnitus. Dauert er länger als einige Monate, wird er als chronisch bezeichnet. Das heißt aber nicht, dass er nicht auch noch nach Jahren verschwinden kann. Diese Einteilung besagt nichts nur wenig über die Schwere oder Prognose. Abzugrenzen sind noch der nicht pulsierende, gleichförmige Tinnitus und die deutlich seltener vorkommenden pulssynchronen Ohrgeräusche.

Therapie:

Bildquelle: Starkey Laboratories (Germany) GmbH

Die mit dem Tinnitus einhergehenden Störungen lassen sich meist gezielt behandeln. Komplizierter ist es beim idiopathischen chronischen Tinnitus, bei dem keine Erkrankung vorliegt: Um langfristig weniger empfindlich darauf zu reagieren oder sich gar an die Ohrgeräusche zu gewöhnen, können bestimmte erlernbare Verhaltenstechniken helfen. Grundlage ist immer die auf die korrekte Diagnostik gestützte Aufklärung und Beratung, das Tinnitus-Counseling mit Hörtherapie.

Ein Therapieansatz ist die Nutzung von Hörgeräten mit Maskern: Tinnitus-Kombi-Hörgeräte verfügen über eine Funktion, die ein sanftes Rauschen erzeugt. Dieses Rauschen kann entweder aus voreingestellten Rauscharten ausgewählt oder individuell auf Ihre Vorlieben eingestellt werden. Es nimmt dem Tinnitus die Präsenz und erleichtert den Umgang damit.

Das statische Noiser-Rauschen soll den Tinnitus nicht überdecken, damit langfristig eine Gewöhnung an den Tinnitus möglich ist. Um das Rauschen mit dem subjektiv angenehmsten Klang nutzen zu können, ermitteln Hörakustiker und Tinnitus-Betroffene zusammen den bevorzugten Rauschtyp. Bei Bedarf wird der Klang dann noch feiner auf das Hören und die persönliche Klangwahrnehmung abgestimmt.